Flöhe und Zecken

Flöhe und Zecken gehören zu den blutsaugenden Parasiten.

Sie stellen nicht nur ein hygienisches Problem dar, sondern können auch eine ganze Reihe von gefährlichen, zum Teil lebensbedrohlichen Krankheiten auf  Ihren vierbeinigen Freund und sogar auf den Menschen übertragern. Zecken sind vor allem in den wärmeren Monaten von März bis Oktober aktiv; Flöhe dagegen haben das ganze Jahr über Saison.

Zum Schutz der Tiere und Menschen in Ihrem Haushalt sollten Hunde und Katzen das gesamte Jahr über regelmäßig gegen Flöhe und Zecken behandelt werden.

Zecken

Zecken spielen als Blutsauger und Überträger von Krankheiten eine besondere Rolle. Sie haben sich den unterschiedlichsten Umweltbedingungen angepasst. Einige Arten bevorzugen Feuchtigkeit und Wärme, andere Trockenheit und Hitze. Man findet sie vor allem in Wäldern und ihren Randgebieten, wo sie an Grashalmen auf Ihre Opfer lauern. Dass sich Zecken von Bäumen auf ihre Beute fallen lassen, ist übrigens ein Gerücht.
In Deutschland heimisch ist der gemeine Holzbock (Ixodes ricinus). Durch Tourismus aus Südeuropa eingeschleppte Arten, wie die braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus), gewinnen auch bei uns immer mehr an Bedeutung.
Während Flöhe das ganze Jahr über aktiv sind, bevorzugen Zecken wärmere Temperaturen von 17 bis 20° C und eine hohe Luftfeuchtigkeit von 80 – 95 %. Daher befallen sie unsere Haustiere und den Menschen vor allem in den Monaten März bis Oktober. Leider haben der Klimawandel und die milden Winter in den letzten Jahren dazu geführt, dass sich die Zeckensaison deutlich verlängert: immer häufiger finden sich in den Tierarztpraxen Tiere, die auch schon im Januar von Zecken befallen worden sind. Außerdem hat sich dadurch auch die Anzahl der erwachsenen und vermehrungsfähigen Zecken deutlich erhöht.

Die wichtigsten in Deutschland vorkommenden Erkrankungen, die von Zecken übertragen werden:

Borreliose

Die Borreliose ist eine bakterielle Infektionserkrankung, die neben unspezifischen Symptomen, wie Fieber, Fressunlust und Abmagerung, zu Gelenksentzündungen und wechselnden Lahmheiten führen kann. Der Verlauf ist oft schleichend; erste Symptome entwickeln sich oft Monate nach dem Zeckenbiss, so dass oft kein Zusammenhang zwischen dem Zeckenbiss und der Erkrankung gesehen wird. Nur rechtzeitig erkannt lässt sich die Borreliose mit starken Antibiotika heilen.

Hundeanaplasmose

Die Erreger der Hundeanaplasmose zerstören die weißen Blutkörperchen und führen zu Fieber, Schwäche, Gewichtsverlust, Blutarmut und einer Beeinträchtigung des zentralen Nervensystems. Die Krankheit verläuft ohne Behandlung oft tödlich.

Hundemalaria (Babesiose)

Die sogenannte Hundemalaria (Babesiose) wird durch Blutparasiten verursacht, die durch Auwaldzecken übertragen werden. Diese Zeckenart breitet sich in den letzten Jahren immer mehr in Deutschland aus. Die Erreger der Hundemalaria zerstören die roten Blutkörperchen. Befallene Hunde erkranken und sterben in Folge Blutarmut (Anämie) und Gelbsucht.

FSME

Die Erreger der für den Menschen gefährlichen Frühsommer-Meningo-Encephalitis (FSME) führen bei Hunden nur selten zu schweren Symptomen.

 

Die sogenannten ‚Reisekrankheiten‘

Einige von Zecken übertragene Erkrankungen kommen vor allem in südlichen Ländern vor, doch aufgrund von Tourismus und Klimawandel bekommen wir sie immer häufiger auch bei uns zu sehen. Dabei spielen neben den Zecken auch (Sand)-Mücken als Krankheitsüberträger eine Rolle.

Leishmaniose

Die Leishmaniose wird nicht durch Zecken, sondern von Sandmücken übertragen, die vor allem in südlichen Ländern anzutreffen sind. Die Erreger schädigen oder zerstören Milz, Leber, Lymphknoten, Haut und Knochenmark. Die Erkrankung kann chronisch oder tödlich verlaufen. Eine Heilung ist in vielen Fällen nicht möglich.

Ehrlichiose

Die durch die braune Hundezecke übertragene Ehrlichiose zerstört die Blutplättchen und führt zu vermindertrer Blutgerinnung. Folgen sind Blutverluste, Schlappheit, Fieber und nicht selten der Tod. Eine Behandlung ist oft schwierig.

Hepatozoonose

Die Erreger der Hepatozoonose werden durch die braune Hundezecke übertragen. Sie führen zu Abmagerung, Fieber und Schmerzen, unbehandelt auch zum Tod des Hundes. Die Erkrankung kommt aber eher selten vor.

Dirofilariose (Herzwurmkrankheit)

Ebenfalls durch Stechmücken übertragen wird die Dirofilariose. Herzwürmer können bis zu 20 cm lang werden. Sie parasitieren in den Lungenarterien oder im Herzen und führen je nach Befallsgrad zu Schwäche oder Tod des Hundes.

 

Flöhe

Hunde und Katzen können sich über andere Artgenossen, Igel oder über verseuchte Lager in der Umgebung mit Flöhen anstecken. Im Gegensatz zur Zecke sind Flöhe ganzjährig aktiv. In der freien Umgebung können sie Hitze- und Kälteperioden lange Zeit unbeschadet überstehen und auf eine Gelegenheit warten, einen Hund oder eine Katze zu befallen.
Flöhe ernähren sich ausschließlich vom Blut, das sie mittels stechend-saugender Mundwerkzeuge aus den Blutgefäßen von Hunden oder Katzen aufnehmen. Daher fühlt sich der ausgewachsene Floh auf seinem eigentlichen Wirtstier (Hund oder Katze) am wohlsten. Gelegentlich können Flöhe auch auf den Menschen übergehen, was nicht selten mit sehr unangenehmen gesundheitlichen Folgen einher geht.
Bei Hunden und Katzen haben Flöhe als Überträger von Würmern und Auslöser von Flohspeichelallergien eine besondere Bedeutung.

Eine regelmäßige und ganzjährige Flohbehandlung Ihres Tieres ist dringend zu empfehlen. Dabei gibt es verschiedene Mittel, die den Floh entweder abtöten oder in seiner Entwicklung hemmen. Sie werden entweder direkt am Tier oder in der Umgebung angewandt.

 

Schutz vor Flöhen, Zecken und Reisekrankheiten

Da die meisten der beschriebenen Krankheiten schwer oder gar nicht zu heilen sind und nicht selten zum Tod Ihres Vierbeiners führen, sind regelmäßige Vorbeugemaßnahmen unerlässlich.
Inzwischen sind viele Präparate auf dem Markt, die Zecken, Flöhe und Stechmücken abtöten oder sogar verhindern, dass diese krankheitsübertragenden Parasiten Ihren Hund oder Ihre Katze befallen. Meist handelt es sich um Flüssigkeiten, die einmal im Monat auf die Haut des Tieres aufgetragen und in der Regel sehr gut vertragen werden. Da durch den Klimawandel die Zeckensaison immer länger wird, sollten alle Hunde und Katzen ganzjährig geschützt werden. Wir informieren Sie gern, welches Präparat am besten für Ihr Tier geeignet ist, um es optimal zu schützen.

 

 Was tun bei Zeckenbefall?

Wenn sie auf Ihrem Tier dennoch eine Zecke entdecken, sollten Sie diese so schnell wie möglich entfernen. Dabei versuchen Sie am besten, die Zecke ohne Verwendung von Hilfsflüssigkeiten vollständig aus der Haut des Tieres zu ziehen. Idealerweise aber verwenden Sie Zeckenhaken oder -zangen, die Sie im Fachhandel oder bei Ihrem Tierarzt erhalten können. Die betroffenen Hautstellen behandeln Sie nach Entfernung der Zecke am besten noch mit einem Desinfektionsspray.